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Konto-Clearing

Free your Focus…

Yoga ist ein bisschen wie Schwangersein – da denkst Du auch ständig drüber nach, Dein Leben, angesichts drohender Emotions-Chips, Überfast-Foodung und Voll-Verstrahlung nachhaltig und komplett umzumodeln… aber ich glaube mehr ernsthaft, weil dieses Nachdenken freiwillig passiert…

… and stay aware

„ICH WILL DOCH NUR YOGA PRAKTIZIEREN!!!“ war anfangs, aufgrund dauernder Indoktrination mittels spirituellem Blablas während der Yoga-Ausbildung mein ständiger Begleit-Gedanke und das ewige In-Mich-Drängen vermeintlich Erleuchteter Devis ließ mich geistige Barrikaden errichten…
Karma da, Karma hier…

Zum Beispiel die Frage des Essens:

Viele so genannte Yogis schwören darauf, dass das Verschlingen tierischer Leichenteile (neben Sprechen, Aggressivität, Alkohol, Rauchen, Milchprodukten, unreinen Gedanken, Voodoo, …) Dein Karmakonto belastet. Der heilige Bußgeld-Katalog…

Ein kleines Gedanken-Experiment

Also mal angenommen ich habe doch tatsächlich ein voll dickes Hähnchen im Gefrierschrank gefunden… keine Ahnung wie das da hin kommt!!!
… was passiert denn mit mir – so als wissende Yoga-Adeptin im Vollbesitz meiner sieben Sinne (sprich ohne Ausreden, so vorbildlich vollvegan oder doch mindestens vegetarisch) – wenn ich es zu Frikassee verarbeite und dann noch ESSE?! … ganz OM ist das ja wirklich nicht und „das ist aber Bio und es wurde schon immer so gemacht“ zieht vermutlich eben so wenig, auch wenn Ausreden eine nachwachsende Ressource sind…

GGB und Exekutive

Ob die Hindu-Götter/Göttinnen/divers die Anzahl meiner Karmapunkte auswürfeln, oder gibt es da irgendwo eine Tabelle:

  • Huhn selbst getötet: 789930441 Punkte
  • Frikasse mitwissend: 123957 Punkte
  • Frikasse unwissend: 3007 Punkte
  • Unter Zwang gehandelt: 209 Punkte
  • Frikasse vorgetäuscht*: 17 Punkte
  • kein Huhn: -138

*angeblich vegan, war aber nur ein Test

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrgggghhhhhh….

Ausnahmen bestätigen die Regel

Und was passiert, wenn der Hahn, pardon das Huhn (im folgenden ‚es‘) das wollte?
Wenn es mir einfach vor das Fahrrad gelaufen ist, weil es im Leben keinen Sinn mehr sah?
Darf ich es zerlegen, wenn es eines natürlichen Todes gestorben ist?
Oder wenn es ein Zombie-Hähnchen war und ich musste mich selbstverteidigen?

Some are more equal

Vielleicht hast Du dann noch Haustiere?! – hier wird es nachhaltig kompliziert… da bist Du nämlich eh verloren – es sei denn Dein Hautier ist ein zugelaufener Grashüpfer, der sich weigert das Haus zu verlassen…
(Denn im Yoga lernen wir: „Gemüse ist ein Kollektiv-Bewusstsein“ und darf als solches ja bekanntlich zerstückelt, pochiert und verschlungen werden)

Gut, besser, gut gemeint

…immerhin wird dann in Deinem Haushalt – je nach Haustier-Vorlage – Fleisch aus Dosen verzehrt, Insekten, lebende Mäuse oder sogar BARF…
BARF ist ja nach yogischen Gesichtspunkten sozusagen die Personifikation des Satans unter den Haustierverköstigungen… die biologisch artgerechte Rohfütterung… auweia! Aber doch lieber bio und artgerecht, als Dein Haustier zu vergiften, oder doch nicht…
– wofür es wohl mehr Abzug gibt?!

Lassen Gottheiten mit sich handeln

Wenn sich Dein Haustier bei Dir aber so richtig wohlfühlt, reicht das dann aus, um das Vergehen des Fleischfütterns auszugleichen?! Oder solltest Du Deinen kleinen Weggefährten lieber ins Gewissen reden, um reinen Geistes vegane Dosen aus dem Bioladen zu servieren? Oder heute so, morgen so? Sind Gottheiten kompromissfähig?

Warum Konto-Clearing

Und was passiert eigentlich, wenn mein Karma-Konto im Zuge meiner unantastbaren Reinheit dann irgendwann auf Null fällt…? – wenn ich sozusagen vollendet bin??! – Wird mein Geist abgesaugt, mit einem überdimensionierten Weltraumsauger und ins Nirwana geschossen, um plötzlich mit ALLEM eins zu sein? Sitze ich dann irgendwo im Dauerchill in der Ecke und muss zwangsernährt werden? Und will ich das überhaupt?!
Wenn ich das nicht will, hilft dann nur omnivor und Haustierhaltung?

Pustekuchen

Bin ich ergo ein besserer Mensch, wenn ich kein Fleisch esse oder mein Karma-Konto gar nicht interessiert???!
– Nein! Denn im Grunde ist es in unserer modernen Welt doch sowieso nahezu unmöglich, überhaupt Dein Konto zu clearen. Mit jeder Reispackung, mit jeder konventionellen Avocado, mit jedem Handy, das Du aus dem Konsumwürfel schleifst, hast Du ja schon dazu beigetragen, eine Maschinerie der Vernichtung am Leben zu erhalten, die alles andere als wertschätzend, ressourcenschonend, liebevoll und somit karmisch einwandfrei ist.
Meiner Meinung nach gibt es keinen Ausweg.

Und aus yogischer Sicht

Also machen wir noch ein Gedankenexperiment:

angenommen, wir wären alle schon groß genug, uns selbstkritisch mit Respekt einander zu nähern und infolge vor der eigenen Haustür zu kehren, im 5. der Niyamas, nämlich dem Vertrauen verbleibend, dass ‚Die Anderen‘ sowieso ihr bestes geben, anstatt dich an ihnen zu reiben und damit nicht nur den Yogakodex der Gewaltfreiheit ‚Ahimsa‘ umzudeuten, sondern auch deine yogisch gebotene Zufriedenheit einzubüßen, weil du nunmal nur dich selbst ändern kannst und weil Fleisch essen ebenso doof ist wie Mandelmilch?!

– „Und Ahimsa?“

Gewaltfreiheit…?! – ja, DAS ist jetzt aber Deine Definition! Gerne können wir die ethischen Grundsätze des Yoga an einer anderen Stelle noch einmal aufschlüsseln.

Aus dem Kopf ins Herz fließen

Wenn wir ernten, was wir säen, dann lasst uns Liebe statt Worte säen, um mehr davon zu ernten…

 

Liebe sähen